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Am nächsten Morgen

können wir unser Quartier zum ersten Mal bei Tageslicht betrachten. Jetzt wird uns auch klar warum man hier so preisgünstig übernachten kann. 15 Meter vor unserem Haus wird eine große Straßentrasse gebaut und die Bauarbeiter sind gerade damit beschäftigt eine riesige Betonbrücke zu bauen. Das haben wir gestern Abend in der Dunkelheit so nicht realisiert.
Der Blick von unserem Balkon:

Trotzdem ist Neill als Person und auch seine kleine Pension total in Ordnung. Hier wird man außerordentlich freundlich bedient und beraten. Eine sehr angenehme, familiäre Atmosphäre in der man sich wohl fühlt. Alles ist sehr sauber und die Preise sehr fair.
Wir fahren zum Frühstück in die Stadt und suchen uns ein nettes Restaurant an der Promenade.

Oh ha. Der Stadtstrand von Ulcinj ist der zweitvollste Strand den ich in meinem Leben bislang gesehen habe. (Der vollste war auf Malle)

Nach dem Frühstück sehen wir uns die Ruinen der alten Festungsanlage an und laufen etwas durch die Stadt. Mitten in der Stadt finden wir eine Stelle wo man offensichtlich den Müll einfach die Steilküste hinunter kippt. Das Wasser der schönen Bucht unterhalb hat sich in eine Kloake verwandelt. Eine schwarzbraune, stinkende Brühe.

Das ist hier alles nicht unser Ding und wir fahren noch mal bei Tageslicht Richtung Süden entlang des 12km langen Velika Plaza. Den Strand kann man von der Straße aus aber nicht sehen. Auch bei Tageslicht betrachtet relativieren sich unsere unschönen Eindrücke von gestern Abend leider nicht. Auf halber Strecke biegen wir ab Richtung Strand. Der Velika Plaza, der eigentliche Strand ist auch wirklich schön und einen solch langen und breiten Sandstrand findet man vermutlich an der ganzen Adriaküste sonst nirgendwo. Die Menschenmassen verteilen sich entlang des riesigen Areals so dass es nicht unangenehm wird. Hier am Strand wird sich offenbar auch um die Müllentsorgung gekümmert. Wir gönnen uns einen halben Tag „Badeurlaub“ und haben viel Spaß.

Noch ein paar (schönere) Eindrücke von Ulcinj:

Am frühen Abend machen wir uns auf den Rückweg und fahren zunächst die Straße noch einmal ganz nach Süden bis es nicht mehr weiter geht. Am südlichen Ende, kurz vor der FKK-Insel Ada Bojana kommt man hinter der Brücke (ohne zu bezahlen) nicht mehr weiter. Hier gibt es einige nette Fischrestaurants entlang des Flusses. Die Kühe stehen auf der Straße, fressen am Plastikmüll und lutschen alte Colaflaschen aus.

Den Abend verbringen wir wieder bei Lovac denn er hatte gestern angekündigt dass es heute Abend eine Spezialität gibt: Gebackenes Lamm. Wir hatten jetzt wirklich kein Lammfilet erwartet aber das Gericht fällt doch ziemlich grob aus. Die zerhacken das arme Tier offensichtlich nur in ein paar grobe Stücke und alles, wirklich alles landet auf dem Teller. Trotzdem war es (stellenweise) sehr lecker.

Lovac hat sich hier in den letzten 30 Jahren ein gutes Geschäft aufgebaut. Neben seinem Restaurant hat er noch eine Pension und ein Appartementhaus. Ich weiß nicht warum, aber Lovac hat uns in sein Herz geschlossen. Nach Feierabend setzt er sich noch mit uns zusammen und erzählt lange von den alten Zeiten. Nicht langweilig, es ist sehr interessant. Alle Gäste und das Personal sind schon weg und wir sitzen zu dritt vor dem Restaurant in seinem schönen Biergarten vor dem holzbefeuerten Pizzaofen. Er erzählt ausführlich von dem schweren Erdbeben 1979, wo die meisten Gebäude des Ortes zusammen gefallen sind. Sein Restaurant war damals ganz neu erbaut und hat den Erschütterungen standgehalten. Das erklärt auch ein wenig die heutige relativ unschöne Kulisse von Ulcinj. Er erzählt lange vom Krieg, von der „guten“ D-Mark und von dem schlechten Euro. Lovac ist ein prima Kerl und unaufgefordert bekommen wir immer wieder den Loosa nachgeschenkt. Das ist sein selbst gebrannter Traubenschnaps den es in Montenegro überall gibt. (Steht meist nicht auf der Karte, aber auf Nachfrage bekommt man ihn immer) Da viele hier selber brennen gibt es dieses Zeugs auch oft in Konzentrationen wo unsereins nur noch Farbe mit abbeizen würde - Vorsicht !

Das Kerzenlicht lockt allerlei Insekten an und dann sehe ich dieses Tier was mir bekannt vorkommt. Das ist das Teil was ich nachts im Durmitorgebirge nicht so richtig einordnen konnte: Motten so groß wie kleine Vögel, wie Meisen. Jedenfalls deutlich größer als Fledermäuse. So große Motten habe ich noch nie gesehen. Die tun auch keinem was, aber schon sehr imposant wenn sie völlig lautlos, sehr langsam dicht an uns vorbeifliegen.
Lovac gibt nochmals eine Runde Loosa aus. Wir verabreden uns für den nächsten Morgen zum Frühstück und dann ziehen wir los Richtung Neill´s Brückenbaustelle.