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Ich weiß nicht warum,

aber wir schaffen es immer wieder trotz eigentlich ausreichender Zeit auf den letzten Drücker an der Fähre zu sein. Hier auch wieder, die warten schon auf uns. Eigentlich kommen die Mopeds ja ganz nach vorne, jetzt werden sie irgendwo dazwischen geknetscht.

Ich persönlich kann dem Reisen auf den alten kroatischen Fähren durchaus etwas Positives abgewinnen. Es ist relativ günstig, man lernt Leute kennen und die Fahrt führt ja durch eine superschöne Insellandschaft. Man bekommt sozusagen noch eine „kleine Adriakreuzfahrt“ gratis dazu. O.k., die Fähre ist Baujahr 1969 und außer gelegentlich neuer Farbe hat sich wohl nicht viel geändert. Wir genossen ja diesmal sogar den unglaublichen Luxus eine Kabine zu haben. Die Einrichtung ist schon sehr rustikal aber uns macht es trotzdem Spaß. Früher gab es wohl sogar mal einen kleinen Pool am Heck, der aber wegrationalisiert wurde.

Auf der Fähre lernen wir Zlatko kennen. Er stammt aus Bosnien, aus einem kleinen Ort in der Nähe von Tuzla. Er, und ein Großteil seiner Familie sind anfangs der 90er Jahre vor dem Krieg geflohen. Zlatko hat es nach Deutschland verschlagen Er erzählt von früher und dass seine Familie damals den unterschiedlichsten jugoslawischen Bevölkerungsgruppen angehörte. Schwager aus Serbien, ein anderer Schwager aus Kroatien, auch die Worte Montenegro und Kosovo fielen. Als es damals so weit war dass sie die Gewehre ergreifen sollten war das für ihn und seine Verwandtschaft so absurd, denn sie hätten sich ja quasi gegenseitig erschießen müssen. Deshalb haben die meisten seiner Familie die Flucht ergriffen - er nach Deutschland.
Zlatko erzählt von den bitteren Kriegsjahren. Er nennt uns ein Beispiel dafür wie erbittert in Nord-Bosnien gekämpft wurde. In seinem Heimatdorf wurden sehr viele Häuser total zerstört. Aber nicht durch Bomben, Mörser oder Granaten. Sondern nur durch wochenlanges permanentes Gewehrfeuer. Stein für Stein sei aus den Gebäuden herausgeschossen worden, bis diese schließlich in sich zusammen fielen. Unglaublich.
Er erzählt auch von der Tito-Zeit. Anders als viele andere Einheimische denen wir später begegnet sind verherrlicht er diese Zeit zwar nicht, aber er sagt ganz deutlich dass es gut war dass viele Dinge damals staatlich geregelt waren. Sie hätten ja trotzdem viele Freiheiten gehabt und hätten auch Reisen dürfen.  Er sagt dass es für manche Völker durchaus gut wäre eine Führung zu haben die sagt wo es lang geht. Das wäre immerhin besser als würde gar nichts passieren, wie heute.
Zlatko erzählt auch von der Armut die in den ländlichen Gebieten Bosniens immer noch groß ist. (Das sollten wir später noch selbst erleben) Und das z.B. ein Pfund Butter in Deutschland schon für1 € zu bekommen ist und in den ländlichen Gebieten Bosniens über 3 € kostet - bei einem Bruchteil des Monatseinkommens.

Nach einer erstaunlich guten Nacht mit viel Schlaf legen wir morgens um kurz vor neun auf der Insel Hvar an. Der Fährhafen von Starigrad auf Hvar liegt etwas außerhalb der eigentlichen Ortschaft. Der wunderschöne Morgen lädt dazu ein einer unserer Lieblingsbeschäftigungen nachzukommen: „Kaffeetrinken am Hafen“. Also fahren wir etwa 3km in den Ort und lassen uns in einem gemütlichen Hafencafé nieder.

Hier begegnen wir sofort mindestens 10 sympathischen Menschen und ein paar Freaks. Ein älterer Mann kommt mit einer total verrosteten R100 zum Café und hat seinen Hund (Der Hund mit Sturmfrisur) in einer alten Posttasche dabei, (Hund guckt oben raus) die ihm über die Schulter hängt. Als Oldtimerfan fällt mir sofort die außergewöhnlich hohe Dichte von gut erhaltenen Renault4 auf. Die älteren Männer im Ort fahren fast alle Motorroller, alle haben dabei einen Hut auf und den Helm vorne im Gepäckkorb. Von einer netten Kroatin bekommen wir ein Appartement angeboten - es ist echt kultig hier. Aber wir wollen ja noch weiter…

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