Entlang der Tara |
Wir fahren um die große Bucht herum und kommen irgendwann in den Ort Perast. (Wikipedialink) Im Mittelalter eine bedeutende Location für Reedereien und die Schifffahrt, ein sehr kleiner Ort der glücklicherweise unter Denkmalschutz steht. Endlich haben wir gefunden wonach wir gesucht haben. Keine hässlichen Hotelbunker, eine ausgesprochen schöne Promenade da es hier keine Neubauten gibt. Wenn, dann wurden sie so integriert das sie gar nicht auffallen. Direkt vor Perast liegen zwei winzige Inseln in der Bucht, eine Klosterinsel und eine Wallfahrtskapelle.
Es ist nur ganz wenig Betrieb hier und es gibt schöne Badestellen. Perast ist eigentlich Autofrei, was aber nicht ganz so eng gesehen wird. (Motorradfrei ist es jetzt jedenfalls nicht mehr) Hier sind einige Leute mit Segways und Elektromobilen unterwegs was in dieser alten Kulisse sehr lustig aussieht. Das Meer ist so sauber das man von jedem x-beliebigen Punkt der Kaimauer sofort ins Wasser springen könnte, was viele Einheimische auch machen. Sogar direkt am kleinen Hafen - kristallklar. Es gibt einige sehr nette einladende Restaurants direkt am Wasser.
Wir finden ein Zimmer in einem kleinen Hotel direkt an der Promenade. Es hat einen Balkon zur Seeseite und ist vermutlich das Zimmer mit der schönsten Aussicht im ganzen Ort, wenn nicht sogar in der ganzen Bucht. Es liegt nämlich direkt gegenüber der Engstelle durch die die Schiffe in die Bucht fahren. Vor uns liegen die beiden kleinen Inselchen.
Wenn man abends mit einer guten Flasche montenegrinischem Rotwein auf unserem Balkon sitzt, fällt es überhaupt nicht schwer sich auszumalen wie das wohl vor 300 Jahren hier ausgesehen haben muss. Wenn die heimische Flotte von über 100 Segelschiffen in der Bucht lag. Oder als die Venezianer versucht haben durch die Engstelle zu segeln um Perast anzugreifen. (Was ihnen aber nicht gelungen ist, das beherrschten nur die einheimischen Kapitäne) Gelegentlich wird man jäh aus seinen Träumen gerissen wenn ein riesiges Kreuzfahrtschiff durch die Engstelle in die Bucht fährt. Teilweise über 240 Meter lange Schiffe mit mehr als 2000 Passagieren.
Das tiefe Horn schallt laut über die ganze Bucht und in Perast werden die Kirchenglocken geläutet. Blitzlichtgewitter auf dem Kreuzfahrtschiff. Ein Riesenspektakel. Ich frage mich ob das wirklich so cool ist mit diesen Riesenteilen hier rumzufahren, sicher nicht ganz ungefährlich. Manche driften auch erstaunlich nah an die Küste, es ist auch wirklich nicht viel Platz hier. Den Maschinengeräuschen kann man entnehmen dass es sicher kein leichtes Manöver ist. Unser Zimmer liegt keine 10 Meter entfernt vom Wasser und ich sage zu Claudia: „Wenn da mal was schief geht, dann stehen die mit ihrem Bug direkt vor unserem Bett“. Wir lachen darüber. (Als aber 4 Monate später die Costa Concordia vor Italien gesunken ist, bekamen die Fotos oben noch einmal ein ganz anderes Gewicht) Eindrücke sind ja immer subjektiv und die Geschmäcker (zum Glück) verschieden. Aber uns hat Perast so gut gefallen dass wir hier die restliche verbleibende Zeit verbringen möchten. Alleine das Frühstück in dieser schönen Umgebung ist schon der Hammer. (heul)
Aber auch die schönen Restaurants sind nicht zu verachten. Es gibt ein Schifffahrtsmuseum, 2 alte Kirchen und einen kleinen Marktplatz.
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